© Peter Wohlleben
Der Förster und Autor Peter Wohlleben (Jahrgang 1964) gilt als der Experte und Vorreiter für nachhaltige Waldwirtschaft in Deutschland und Europa. Er verschrieb sich schon früh dem Naturschutz und beschritt mit seinem Forstbetrieb in der Eifel neue Wege um Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen und das mit nachhaltigem Erfolg. Der „Rebell im Walde“, wie die ZEIT ihn nannte, „macht fast alles anders als andere Förster. Das nützt der Umwelt und bringt mehr Gewinn“.
Wohlleben studierte an der Fachhochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar und arbeitete zunächst zwei Jahrzehnte als Beamter in der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz. Nach wenigen Jahren als Büroleiter eines Forstamtes, bekam er schließlich die Verantwortung für die Wälder der kleinen Eifelgemeinde Hümmel.
Wohlleben kam bald zu der Überzeugung, dass die klassische Forstwirtschaft unsere Wälder nicht schützt, sondern ausbeutet. Gemeinsam mit den Waldbesitzern machte er sich auf die Suche nach neuen, sanften Wegen, um eine nachhaltige Waldwirtschaft möglich zu machen. Auf Exkursionen im In- und Ausland lernte Wohlleben, dass es durchaus einige wenige Forstbetriebe gibt, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Die Gemeinde Hümmel und ihr Förster beschlossen, trotz aller Widerstände der Jagdlobby und der Forstverwaltung, diese Methoden des nachhaltigen Wirtschaftens einzusetzen. Wohlleben kündigte 2006 seine sichere Beamtenstelle in der Forstverwaltung und wurde von der Gemeinde als Förster angestellt.
Nach 15 Jahren ist der Erfolg deutlich sichtbar: Wohllebens „Revier“ ist heute eines der wenigen, die konsequent den Weg zurück zu urwaldähnlichen Laubwäldern beschreiten. Pferde statt Holzerntemaschinen, Buchen statt Fichten, völliger Verzicht auf Chemieeinsatz, keine Kahlschläge mehr: Die Natur rund um Hümmel atmet auf und das nachhaltige Wirtschaften bringt sogar mehr Gewinn als mit herkömmlichen Methoden erzielt wird.
Zusätzlichen Gewinn erzielt Wohlleben ganz ohne Bäume fällen zu müssen: Er bietet Survivaltraining und Blockhüttenbau bevorzugt für Städter und Manager an. Zudem hat der Förster zusammen mit ökologisch engagierten Unternehmen erreicht, dass ein Buchenstück in der Breitzter Heide unter Schutz gestellt wurde. 50 Jahre lang darf hier kein Holz mehr geschlagen werden. Der „Ruheforst“ kann von Naturliebhabern als letzte Ruhestätte genutzt werden, wodurch die Bäume in den nächsten 100 Jahren nicht mehr angetastet werden dürfen.
Wohllebens Forstbetrieb war 2010 Bundessieger im Wettbewerb des BHU sowie 2008 und 2012 „ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Zur wissenschaftlichen Evaluation der Waldwirtschaftsweise baute Wohlleben eine Kooperation mit dem Institut für Umweltforschung an der RWTH Aachen auf.
Die Kündigung seiner Beamtenstelle und die damit erworbene Freiheit ermöglichte es ihm, mehrere kritische Bücher hinsichtlich Waldwirtschaft, Umweltschutz und Jagd zu veröffentlichen.
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