Dr. Ulf Merbold

Der deutsche Physiker und Raumfahrer Ulf  Merbold (Jahrgang 1941) ist der erste Bürger der Bundesrepublik Deutschland im All.

Nach dem Abitur in Greiz, Thüringen, verließ er – weil ihm das Studium der Physik  verwehrt wurde - 1960, kurz vor dem Mauerbau, die DDR und siedelte nach West-Berlin über. Hier und später in Stuttgart studierte er Physik und erhielt 1968 sein Diplom. 1973 wurde Ulf Merbold Stipendiat und Mitarbeiter des Stuttgarter Max-Planck- Institut. 1976 promovierte er an der Universität Stuttgart zum Dr. rer. nat.

1977 bewarb er sich für ein Spacelab-Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die ein Astronautenkorps aufbauten. Unter 700 Bewerbern aus der Bundesrepublik wurde er ausgewählt, um sich mit zwei weiteren Kandidaten auf die Teilnahme am ersten Flug des Spacelab vorzubereiten.

Am 28. November 1983 startete Merbold mit dem Space-Shuttle „Columbia“ vom Kennedy-Space-Center ins All. Auf dem Programm standen die verschiedensten wissenschaftlichen Experimente. Am 8. Dezember 1983 kehrte das Shuttle nach 166 Erdumkreisungen zur Erde zurück. In den anschließenden Fernsehsendungen und Fachvorträgen war Ulf Merbold ein gefragter Experte. Im Januar 1992 startete er mit dem NASA Space Shuttle „Dicovery“ zu seiner zweiten Weltraum-Mission. 1994 brach er mit zwei russischen Kosmonauten mit dem Raumschiff „Sojus TM-20“ zu seinem dritten Raumflug auf. Auf der russischen Raumstation „Mir“ arbeitete er einen Monat als erster ESA-Astronaut. 1995 übernahm Ulf Merbold die Leitung der Astronautenabteilung des Europäischen Astronautenzentrums in Köln. 1998 schickte ihn die ESA ans Europäische Weltraumforschungs- und Technologiezentrum  in niederländische Noordwijk. Dort war er, bis zu seiner Pensionierung 2004, für die Nutzungsvorbereitungen der ISS verantwortlich.

Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse und des russischen Ordens der Freundschaft.

Ulf Merbold hält Vorträge zum Themenkomplex „Wissenschaft im Raum“.

Publikationen

• Flug ins All. Von Spacelab 1 bis zur D1-Mission, 1986
• D1 – unser Weg ins All, 1985